Bei seiner Landesverbandstagung zum Thema „Künstliche Intelligenz im Alltag“ am 4./5. Juli 2025 in Neuendettelsau hat der Deutsche Evangelische Frauenbund, Landesverband Bayern, eine Stellungnahme zum Thema „KI als Herausforderung und Chance für Frauen“ verabschiedet. Die Erklärung nimmt aus frauenspezifischer Perspektive kritisch und konstruktiv Stellung zur fortschreitenden Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Alltag.
„KI wird von Menschen gemacht – ihre Entwicklung und Nutzung ist geprägt von Werten, Sichtweisen und Interessen“, betont der Verband. Nur 26 % der Beschäftigten im KI-Bereich sind Frauen. Diese Unterrepräsentation birgt das Risiko, dass KI-Systeme Lebensrealitäten und Erfahrungen von Frauen unzureichend abbilden.
Zentrale Herausforderungen sind:
- Geschlechterungleichheit in technischen Berufen
- Verzerrte Datensätze und algorithmische Diskriminierung
- Desinformation und Meinungsmanipulation, oft zum Nachteil von Politikerinnen und Aktivistinnen
- Jobverlustrisiken für frauendominierte Berufsgruppen
- Datenschutzbedenken im Umgang mit sensiblen Informationen
Gleichzeitig unterstreicht der Verband das Potenzial von KI, zur Förderung von Chancengleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe beizutragen – zum Beispiel durch faire Bewerbungsverfahren, altersgerechte Assistenzsysteme oder die Stärkung ehrenamtlichen Engagements mit KI-Tools.
Der Deutsche Evangelische Frauenbund, Landesverband Bayern, ruft Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft dazu auf, ethische Standards und Diversität in der KI-Entwicklung zu stärken, und gleichzeitig KI-Kompetenz-Bildung generationenübergreifend und geschlechtergerecht zu fördern. Frauen wollen nicht nur Nutzerinnen, sondern aktive Mitgestalterinnen der digitalen Zukunft sein.